Bad Segeberg – Das höchste Beschlussgremium der Schüler Union Schleswig-Holstein, die Landesschülertagung tagte unlängst in der Jugendherberge Bad Segeberg. An den Diskussionsrunden nahmen der Landesvorsitzende und Spitzenkandidat der CDU Ingbert Liebing MdB, der CDU Kreisvorsitzende Gero Storjohann MdB und die Junge Union Landtagskandidaten teil.
Im zweiten Sitzungsteil wurde dann ein neuer Landesvorstand gewählt Herzliche Glückwünsche gehen an Finn C. Wandhoff für die Wahl zum neuen Landesvorsitzenden, an Anna Zimmermann und Lennard Höger zur Wahl der stellvertretenden Landesvorsitzenden, an Leon Schwark zur Wahl des Landesgeschäftsführers, an Niklas Deckmann zur Wahl zum Schatzmeister, sowie an Lara Schöning, Marvin Becker, Laurids Hempel und Julius Körner zur Wahl der Beisitzer. Außerdem wurde Julius Körner einstimmig für das Amt des stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Schüler Union nominiert.
Die Landesschülertagung 2016 stand ganz unter dem Zeichen „Bildungsgerechtigkeit statt Ideologie“, weshalb der Leitantrag eben jenes Thema behandelte. Drei weitere Sachanträge zu den Themen Dorfschulen, Gemeinschaftsschulen und Unterrichtsausfall wurden ebenfalls diskutiert. Einstimmig wurden der Leitantrag sowie die Sachanträge von den Delegierten angenommen. Lange diskutierten die Delegierten und Gäste miteinander über das Thema des Unterrichtsausfalls an Schleswig-Holsteins Schulen. Dieser Unterrichtsausfall hat eine Form angenommen, die die Schüler Union Schleswig-Holstein nicht länger duldet. Aus diesem Grund wurde der Sachantrag zum Thema Unterrichtsausfall in abgewandelter Form als „Bad Segeberger Erklärung“ von den Delegierten verabschiedet.
Die Schüler Union Schleswig-Holstein fordert mit dieser Erklärung klare Angaben zu den ausfallenden Unterrichtsstunden und macht erneut auf den zunehmenden Lehrermangel und den daraus resultierenden Unterrichtsausfall aufmerksam. Häufig wird dieser mit sogenannten EVA-Stunden aufgefüllt. Diese EVA-Stunden verzerren dann die Statistiken über die Zahlen des Unterrichtsausfalls. Die Schüler Union Schleswig-Holstein hält dieses Modell des EVA-Unterrichts für ineffizient und nicht förderlich im Hinblick auf das voranschreitende Zentralabitur.
Der neue Landesvorsitzende Finn C. Wandhoff äußerte sich folgendermaßen zur „Bad Segeberger Erklärung“:
„Ich blicke auf eine Erfolgreiche zweitägige Landesschülertagung zurück, auf der wir Inhaltlich sehr starke Arbeit geleistet haben. Die „Bad Segeberger Erklärung“ zur Unterrichtsversorgung ist neben dem Leitantrag Hauptergebnis der Tagung und greift ein altes und trotzdem noch hochaktuelles Thema auf. Allein laut offiziellen Angaben des Bildungsministeriums liegt der Unterrichtsausfall in Schleswig-Holstein bei etwas mehr als 10%; die Realität jedoch sieht noch schlimmer aus. Das Problem: Das Bildungsministerium nutzt das so genannte Modell des eigenverantwortlichen Arbeitens (EVA) aus, um Unterrichtsausfälle zu vertuschen und für die Statistik unsichtbar zu machen. Dieses Vorgehen ist Betrug an den Schülern und auch an sich selbst; man kann sich nunmal nicht vor der Wahrheit verstecken. Die Schüler Union Schleswig-Holstein fordert, Unterrichtsausfall klar zu benennen und durch eine 110%ige Lehrerversorgung zu kompensieren, nicht durch die EVA-Lüge.“
Die stellv. Landesvorsitzende und Verfasserin der Erklärung, Anna Zimmermann ergänzt:
„Schülerinnen und Schüler müssen auf die Abiturprüfungen verantwortungsvoll und gerecht vorbereitet werden. Im Leitantrag fordert die Schüler Union Schleswig-Holstein Bildungsgerechtigkeit. Wo ist diese Bildungsgerechtigkeit, wenn der Unterrichtsausfall in Form von EVA weiterhin geduldet wird? Dann gibt es keine Gerechtigkeit. Es gilt, den Schülerinnen und Schülern Schleswig-Holsteins Chancengleichheit mit den Bayrischen und Sächsischen Schülern zu gewährleisten, sodass sie sich auf den Abschluss und das Berufsleben oder Studium genauso effizient vorbereitet sehen.“